Book ; Thesis: Die Rolle von berichtetem pränatalem und postnatalem sowie aktuellem Stress für Erschöpfungszustände und Depressivität im Erwachsenenalter
2018
Abstract: Ziel dieser Dissertation ist es, den Einfluss von Stress im Lebenslauf (pränatale, postnatale, aktuelle Stressbelastung) auf verschiedene Erschöpfungsvariablen und Depressivität zu analysieren und mögliche Mediatoreffekte von aktuell auftretendem Stress ... ...
Title translation | The role of reported prenatal, postnatal and current stress for fatigue and depression in adulthood |
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Abstract | Ziel dieser Dissertation ist es, den Einfluss von Stress im Lebenslauf (pränatale, postnatale, aktuelle Stressbelastung) auf verschiedene Erschöpfungsvariablen und Depressivität zu analysieren und mögliche Mediatoreffekte von aktuell auftretendem Stress auf Assoziationen zwischen pränatalem bzw. postnatalem Stress und Erschöpfung bzw. Depressivität zu bestimmen. Zur Prüfung dieser Fragestellung wurden Daten von chronisch gestressten Lehrpersonen (N = 186; 67,70% weiblich) ohne Diagnose für eine psychische Erkrankung sowie von Hausarzt- (N = 473; 59% weiblich) und Klinikpatienten (N = 284; 63,7% weiblich) mit mindestens einer stressbezogenen mentalen Gesundheitsstörung erhoben. Pränataler und postnataler Stress wurden jeweils mittels des "NPQ-Fragebogen" für pränatalen und postnatalen Stress" erhoben. Die aktuelle Stressbelastung wurde nur in den beiden Patientenpopulationen mit der Skala für psychosoziale Belastung des "Patient Health Questionnaires" (PHQ) und der Lebensereignisskala der NP-Symptomliste erfasst. Die Operationalisierung der subjektiven Erschöpfung erfolgte in der Lehrkräftestichprobe anhand des "Maslach Burnout Inventars" (MBI), des "Maastricht Vital Exhaustion Fragebogens" sowie des "Effort-Reward-Imbalance Fragebogens". In den Patientenstichproben wurde dagegen subjektive Erschöpfung als allgemeines Erschöpfungsniveau anhand der NPQ-Symptomliste sowie in Form von Poststresssymptomen mittels des NPQ-Patientenfragebogens erfasst. Zusätzlich wurden konzeptuelle Endophänotypen als psychobiologisches Erschöpfungsmaß in beiden Patientenstichproben sowie Übernachtaktivität des parasympathischen Nervensystems als Maß vagaler Erholung in der Hausarztstichprobe operationalisiert. Depressivität wurde bei der Lehrkräftestichprobe über das "Hospital Anxiety and Depression Inventar" erhoben, in den Patientenstichproben über den PHQ. Bei den Lehrpersonen wurde anhand univariater Varianzanalysen analysiert, ob Lehrkräfte mit frühkindlicher Belastung unterschiedliche Erschöpfungs- bzw. Depressionswerte aufwiesen im Vergleich zu Lehrkräften ohne frühkindliche Belastung. In den Patientenstichproben wurden multiple und binärlogistische Regressionsmodelle verwendet, um Assoziationen zwischen pränatalem, postnatalem sowie aktuellem Stress mit Erschöpfung, Depressivität, den konzeptuellen Endophänotypen der NPQ-Diagnostik sowie Übernachtaktivität des parasympathischen Nervensystems (nur bei Hausarztpatienten) zu prüfen. Mögliche Mediatoreffekte aktueller Stressbelastung auf Assoziationen zwischen pränatalem und postnatalem Stress mit Erschöpfung, Depressivität, der konzeptuellen Endophänotypen bzw. der Übernachtaktivität des parasympathischen Nervensystems (nur bei Hausarztpatienten) wurden anhand des "PROCESS Makro" bestimmt. Ad hoc wurde mittels des PROCESS Makro zusätzlich ein möglicher Moderatoreffekt von pränatalem Stress auf die Assoziation zwischen aktuellem Stress und der Übernachtherzrate getestet. Ergebnisse: Pränataler Stress war bei sonst gesunden Lehrkräften mit einer stärker ausgeprägten Gratifikationskrise und höherer emotionaler Erschöpfung assoziiert. Postnataler Stress ging mit höheren Werten für Depressivität, Anstrengungs-Belohnungs-Ungleichgewicht, der MBI Gesamtskala, emotionaler Erschöpfung und vitaler Erschöpfung einher. Sowohl bei Hausarzt- als auch bei Klinikpatienten waren aktuelle psychosoziale Belastung und aktuelle Beeinträchtigung durch Lebensereignisse mit Depressivität, Erschöpfung und Poststress assoziiert. Bei Hausarztpatienten sagte aktuelle Stressbelastung eine erhöhte Odds Ratio der Noradrenalin-Hypoaktivität sowie Serotonin-Hyperreaktivität vorher; bei Klinikpatienten für Noradrenalin-Hypoaktivität. Des Weiteren zeigten Hausarztpatienten mit starker psychosozialer Belastung erhöhte parasympathische Aktivität über Nacht. Bei Hausarztpatienten war hoher pränataler Stress assoziiert mit wahrgenommener psychosozialer Belastung, aktuellen Lebensereignissen und Poststresssymptomen. Pränataler Stress ging mit einer verringerten vagalen Aktivität einher. Postnataler Stress war assoziiert mit Depressivität, wahrgenommener psychosozialer Belastung, aktuellen Lebensereignissen, Erschöpfung und Poststresssymptomen sowie einem erhöhten Odds Ratio für die Noradrenalin-Hypoaktivität sowie mit CRH-(Corticotropin-releasing Hormone-)Hyperaktivität. Die Assoziationen zwischen pränatalem bzw. postnatalem Stress und Poststress, Erschöpfung, Depressivität und Noradrenalin-Hypoaktivität wurden signifikant durch aktuelle Stressbelastung mediiert. Die Assoziation zwischen aktuellem Stress und parasympathischer Aktivität über Nacht wurde durch pränatalen Stress moderiert: Bei geringer bis mittlerer nicht aber bei hoher pränataler Belastung ging eine hohe psychosoziale Belastung mit erhöhter Übernachtaktivität des parasympathischen Nervensystems einher. Bei Klinikpatienten zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen pränatalem bzw. postnatalem Stress und Erschöpfung bzw. Depressivität. |
Keywords | Chronic Stress ; Chronischer Stress ; Emotional Exhaustion ; Emotionale Erschöpfung ; Fatigue ; Lebensereignisse ; Lehrkräfte ; Life Experiences ; Major Depression ; Mental Disorders ; Mental Health ; Müdigkeit ; Physiological Correlates ; Physiologische Korrelate ; Psychische Gesundheit ; Psychische Störungen ; Risikofaktoren ; Risk Factors ; Stress ; Stress Reactions ; Stressreaktionen ; Teachers |
Language | German |
Size | 119 S., 2 S. Anhang |
Publisher | Universität, Fachbereich I - Psychologie |
Publishing place | Trier |
Document type | Book ; Thesis |
Note | Elektronische Publikation im Internet |
Database | PSYNDEX |
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